08/24 Ökonomiebauten
EDITORIAL
Mehr Frauen für den Holzbau
Im Herbst wird die ganze Schweiz zu meinem Arbeitsplatz: Kaum eine Woche vergeht, in der ich nicht an zwei oder mehr Tagen irgendwo zwischen Biel und Chur, St. Gallen und Thun unterwegs bin, um mich und damit schliesslich auch Sie als Leserin oder Leser über Innovationen im Holzbau und die Herausforderungen der Branche zu informieren. Der Startschuss für die Netzwerkanlässe im Herbst fällt jeweils Anfang September mit
dem Impulstag Holz von Holzbau Schweiz. Mein Highlight zum Jahresende ist dann das Internationale Holzbau Forum (IHF) in Innsbruck. Und auch dazwischen gibt es eine Vielzahl spannender Begegnungen und interessanter Themen. Über einige davon berichten wir in dieser Ausgabe von «Wir Holzbauer». Persönlich besonders berührt hat mich im Reigen der Netzwerkanlässe das erste Zusammentreffen «Frauen im Holzbau» (Seite 24). Angefangen bei den jungen Zimmerinnen, teilweise noch in der Lehre, bis hin zu den gestandenen Baufachfrauen, die sich in der Männerdomäne Holzbau bereits bewiesen haben: Viele berichteten im persönlichen Austausch über Vorurteile, denen sie schon bei der Lehrstellensuche und später dann auch auf dem Bau begegnet sind und teils noch immer begegnen. Das hat mich an meine Lehrzeit in einer Schreinerwerkstatt erinnert. Vor 40 Jahren waren Schreinerinnen so exotisch wie heute Zimmerinnen. In den Schreinereibetrieben ist der Anteil der weiblichen Lernenden inzwischen auf rund 20 Prozent gestiegen – das lässt für den Holzbau hoffen!