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06/23 Komfort im Strohhaus

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Holzbau behauptet sich gut

Die Bauausgaben sind in der Schweiz seit 2015 konstant. Zwar war die Anzahl der neu erstellten Gebäude und Wohnungen zuletzt rückläufig, doch Wohnbauten in Holzbauweise behaupteten sich in diesem Umfeld sehr gut. Eine Übersicht über die aktuellen Daten gibt der Jahresbericht von Holzbau Schweiz.

Text und Grafik Holzbau Schweiz

 

Obwohl die Gesamtzahl der neu erstellten Gebäude und Wohnungen zuletzt um 5,5 Prozent auf 10?051 Gebäude zurückgegangen ist, bleiben die Bauausgaben konstant. Seit 2015 verharren sie gemäss Daten der BFH-AHB zwischen 66 und 68 Milliarden Franken. Die Anzahl neu erstellter Wohnungen verminderte sich ebenfalls; um 8,1 Prozent von 49?314 auf 45?307. Das ist vor allem auf den Rückgang bei den neu gebauten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern zurückzuführen. Nach wie vor behielt der Holzbau seinen Anteil bei den Tragwerksanteilen in allen Gebäudekategorien, bei Wohn- und Verwaltungsbauten nahm er sogar zu. Generell behauptete sich der Holzbau im abnehmenden Markt für Wohnneubauten sehr gut. Besonders eindrücklich stellte sich die Steigerung bei Gebäuden mit mehr als fünf Etagen und/oder mehr als zehn Millionen Franken Baukosten dar. Im Jahr 2012 lag der Anteil der Nennungen «Tragwerk Holz» in dieser Kategorie noch bei 6,2 Prozent, 2022 waren es mit 13,1 Prozent mehr als doppelt so viel. Auch die Anzahl Wohnungen pro Gebäude nahm bei Gebäuden mit Holztragwerken deutlich zu – von 6,6 im Jahr 2012 auf 8,3 Wohnungen pro Gebäude im Jahr 2022.


Weniger Einfamilienhäuser, mehr Arbeitsvorrat
Der anhaltende Rückgang bei den Einfamilienhäusern in Holzbauweise (bis zwei Wohneinheiten) zeigt sich mit einer markanten Abnahme von 2165 auf 1196 Gebäuden – was 2022 einem Marktanteil von 20,1 Prozent entspricht. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 11?340 Gebäude (mit allen Tragwerksmaterialien) mit bis zwei Wohneinheiten erstellt. Zehn Jahre später, im Jahr 2022, waren es nur noch 5936 Gebäude. Der stetige Rückgang neu gebauter Einfamilienhäuser (bis zwei Wohneinheiten) in den vergangenen Jahren spiegelt sich auch im Bereich der Fassaden. Die Anzahl dieser Gebäude mit einer Fassade ganz oder teilweise in Holz nahm während dieser Zeit von 3140 auf 1670 Einheiten ab. Beim Wohnen ab drei Wohneinheiten nahm der Anteil mit Holzfassaden jedoch zu. Gebäude dieser Kategorie verzeichneten bei den Baubewilligungen im Zeitraum von 2012 bis 2022 einen Zuwachs von 18,3 Prozent auf 24,1 Prozent. Bei Gebäuden mit mehr als fünf Etagen und/oder mehr als 10 Millionen Franken Baukosten stieg der Marktanteil in dem Zeitraum von zehn Jahren von 15,3 Prozent auf 30,6 Prozent. Die Anzahl Gebäude mit einer Fassade ganz oder teilweise in Holz nahm in dieser Kategorie um 45 Prozent von 261 auf 378 Einheiten zu.


Der gesamte Arbeitsvorrat lag gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) im Holzbau im vergangenen Jahr bei 53,2 Miliarden Franken und für 2023 bei rund 54,1 Milliarden Franken. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das eine erfreuliche Erhöhung. Dabei weisen sowohl der Neubau wie auch der Bereich Umbau- und Sanierung einen deutlichen Zuwachs aus.
holzbau-schweiz.ch