08/23 Zimmerin on Tour

SPÄNE

Gestapeltes Lindenblatt

An die 1000 Holzbausteine stapeln sich neuerdings auf dem Spielplatz Lindenhof in Wil (SG). Der Kletterturm für Kinder wurde anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Quartiervereins Lindenhof realisiert. Die Idee für das Spielgerät in Form eines Lindenblatts hatte eine Projektgruppe – aber wie umsetzen? Als Problemlöser kam Holzbauunternehmer Stefan Müller von der Wiler S. Müller Holzbau AG dazu, der die Realisierung zusammen mit weiteren regionalen Sponsoren möglich machte. «Nach der Sitzung mit der Projektgruppe machte ich mir gleich Gedanken über den Aufbau und fertigte ein Modell, das dann rudimentär in 3D und 2D geplant wurde», erläutert Müller. «In der Umsetzung brachten die Mitarbeitenden zusätzliche Ideen ein. Hätten wir den Turm bis ins letzte Detail geplant, wäre wohl das Budget mit der Planung schon aufgebraucht worden.» Der Grundriss des Lindenblatts wurde in der Werkhalle aufgerissen, dann wurde spontan entschieden, wie die Klötze zu liegen kommen. Und weil das Bauwerk aus vielen kleinen Bausteinen besteht, war es möglich, ausschliesslich Restholz zu verwenden. Zufällig gab es das geeignete Material bei der Gebhard Müller AG aus Goldach (SG). Das Unternehmen fertigte gerade aus 90 Millimeter starken Furnierschichtholzplatten einen CNC-Zuschnitt für das Gebäude «Wisdome» in Stockholm. «Dabei fielen Abschnitte in Form der Klötze an – die Wiederverwendung ist also ganz im Sinne des ressourcenschonenden Bauens», betont Müller. Errichtet wurde der BFU-konforme Spielplatzturm mit Rutsche und Spielareal dann mit Unterstützung der Lernenden aus dem zweiten und dritten Lehrjahr. Die Lastabtragung des Turms erfolgt über die aufeinanderliegenden Holzklötze, die miteinander verschraubt und verleimt sind. Dank der geometrischen Form ist der Turm statisch ausgesteift und sehr stabil. smueller-holzbau.ch