02/25 Holz auf Stein
KURZ & BÜNDIG
EUDR: Säge- und Holzindustrie blickt nach Brüssel
Die Verbände der Säge- und Holzindustrie aus Deutschland, Österreich und der Schweiz trafen sich Ende Januar zum traditionellen Neujahrsanlass am Holztechnikum Kuchl bei Salzburg. Das diesjährige Treffen stand im Zeichen der aktuellen politischen Entwicklungen – von den Regierungsverhandlungen in Österreich und der bevorstehenden Bundestagswahl in Deutschland bis hin zu der neuen Agenda der EU-Kommission für die nächsten vier Jahre. «Unsere Mitgliedsunternehmen, überwiegend familiengeführte kleinere und mittlere Betriebe, brauchen dringend Entlastungen und ein Signal des wirtschaftspolitischen Aufbruchs», sagt Stephan Lang, Präsident des Deutschen Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes (DeSH). «Bürokratieabbau ist das kostengünstigste Konjunkturprogramm», ergänzt Markus Schmölzer, Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie, und betont: «Den grossen Ankündigungen aus Brüssel müssen nun rasch konkrete Schritte folgen.» Die Ende des Jahres 2024 um zwölf Monate verschobene EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) sorgt nach wie vor für grosse Verärgerung und Unsicherheit in der Branche. Seit der Verschiebung der EUDR sind keine Fortschritte für eine realistische Umsetzung erzielt worden, stellen die Verbandsvertreter fest. «Die grundsätzlichen Probleme der EUDR bleiben bestehen: Die Verordnung verlangt von den Marktteilnehmern umfangreiche Informationen zu ihren Lieferketten und läuft – ohne wirksamen Mehrwert zu generieren – Gefahr, viele Unternehmen durch überbordende Bürokratie zu lähmen», so Lang. «Unsere Unternehmen sind weiterhin mit erheblichen rechtlichen und wirtschaftlichen Unsicherheiten konfrontiert», kritisiert Schmölzer. «Das gilt auch für Unternehmen in der Schweiz, die ebenfalls von der EUDR betroffen sind», fügt Michael Gautschi, Direktor beim Verband Holzindustrie Schweiz, hinzu. Alle drei Verbände verweisen darauf, dass das Ziel der EUDR, Entwaldung einzudämmen und gefährdete Wälder auf anderen Kontinenten zu schützen, nicht durch Belastungen der heimischen Holzwirtschaft erreicht werden kann. Vor illegalen Holzimporten nach Europa schützt die bereits bestehende EU-Holzhandelsverordnung (EU Timber Regulation, EUTR). Gemeinsam appellieren die Verbände an die EU-Kommission, Folgen und Wirksamkeit der EUDR noch einmal zu hinterfragen und die Umsetzung für die Unternehmen deutlich zu vereinfachen.
holz-bois.ch