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05/24 Städtische Verdichtung

BEWEGEN

Arbeiten mit der Dachfangwand

Die Firma Vögeli Holzbau AG ist ein renommierter Betrieb in der Holzbearbeitungsbranche. Das Unternehmen, das an zwei Standorten über 90 Mitarbeitende beschäftigt, bietet eine breite Palette an Dienstleistungen an – vom Elementbau über die Fertigung von Terrassenrosten bis hin zur Sanierung historischer Bauten. Auch der Einbau von Dachfenstern gehört zum Leistungsspektrum der Firma. Dabei wird grosser Wert auf Arbeitssicherheit gelegt. Insbesondere mit dem Einsatz von Dachfangwänden hat das Unternehmen sehr gute Erfahrungen gemacht.

Text Rolf Döbeli Bilder Holzbau Vital; zVg

 

Dachfangwände sind temporäre Sicherheitsstrukturen, die an der Dachkante montiert werden, um das Risiko eines Absturzes zu minimieren. Sie dienen als physische Barriere und fangen Personen oder Gegenstände auf, die vom Dach zu stürzen drohen. Im Unterschied zu persönlichen Schutzausrüstungen gegen Absturz (PSAgA) bieten Dachfangwände eine kollektive Schutzmassnahme, die nicht nur Einzelpersonen, sondern allen Arbeitenden auf dem Dach zugutekommt. Dabei muss beachtet werden, dass die Schutzwand links und rechts jeweils eineinhalb Meter über die Arbeitsbreite hinausragt. Diese Art von Schutzmassnahme ist von Vorteil, wenn gleich mehrere Dachfenster ausgewechselt werden müssen oder man länger als zwei Personenarbeitstage tätig ist.


Vorteile von Dachfangwänden

Erhöhte Sicherheit: Dachfangwände bieten einen kontinuierlichen Schutz entlang der gesamten Dachkante, was das Risiko eines Absturzes erheblich reduziert. Effizienz: Im Gegensatz zu PSAgA, bei der jeder Arbeitende individuell gesichert werden muss, bieten Dachfangwände eine sofortige und allumfassende Sicherheitslösung. Einfache Handhabung: Die Installation von Dachfangwänden kann mit einer PSAgA erfolgen oder mit anderen Hilfsmitteln wie mit einer Hubarbeitsbühne oder einem Rollgerüst. Mobilität und Flexibilität: Dachfangwände können leicht an verschiedene Dachkanten angepasst und bei Bedarf schnell demontiert und an anderer Stelle wieder aufgestellt werden.

Bei Arbeiten, die länger als zwei Personentage dauern, ist diese Art, Dachfenster einzubauen, eine sehr gute Alternative. Das System ermöglicht sogar eine horizontale Standfläche, auf der man sich angenehmer bewegen kann.

Nachteile von Dachfangwänden
Platzbedarf: Dachfangwände benötigen zusätzlichen Platz auf der Baustelle und können den Arbeitsbereich einengen. Zum Installieren und Demontieren der Dachfangwand braucht es entweder die PSAgA, eine Hubarbeitsbühne oder andere Schutzmassnahmen.


Einsatz bei der Vögeli Holzbau AG

Bei der Firma Vögeli Holzbau AG wird der Einbau von Dachfenstern unter höchsten Sicherheitsstandards durchgeführt. Die Nutzung von Dachfangwänden spielt hierbei eine zentrale Rolle. Vor Beginn der Arbeiten wird die Dachfangwand sorgfältig installiert, um sicherzustellen, dass alle Arbeitenden während der Bauphase optimal geschützt sind. Diese Sicherheitsmassnahme ermöglicht es den Mitarbeitenden, sich frei zu bewegen und ihre Aufgaben effizient und sicher zu erledigen. Es wird mit den Mitarbeitenden besprochen, welche Art von Schutzmassnahme besser ist. In vielen Fällen wird die Dachfangwand bevorzugt, da sie während der Hauptarbeit sehr viel angenehmer ist als die PSAgA.


Fazit zur Dachfangwand
Der Einsatz von Dachfangwänden bei der Vögeli Holzbau AG zeigt, wie wichtig Arbeitssicherheit im modernen Baugewerbe ist. Trotz der höheren Kosten und des zusätzlichen Platzbedarfs bieten Dachfangwände eine unvergleichliche Sicherheitslösung, die den Schutz aller Arbeitenden gewährleistet und gleichzeitig die Effizienz auf der Baustelle erhöht. Durch den Einsatz solcher Massnahmen stellt die Vögeli Holzbau AG sicher, dass ihre Bauprojekte nicht nur qualitativ hochwertig, sondern auch sicher durchgeführt werden.
holzbau-vital.ch

 

 

«Der grösste Nutzen liegt in der Bewegungsfreiheit»

Herr Keller, wo sehen Sie den grössten Nutzen der Dachfangwand?
Daniel Keller: Der grösste Nutzen liegt in der Bewegungsfreiheit. Man kann einfach rein- und rausgehen. Ausserdem bietet die hori­zontale Standfläche eine Entlastung für die Körperhaltung.

Wie lösen Sie den Auf- und Abbau?

Wir sichern uns von innen und verwenden eine persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA).

Welche Nachteile hat dieses System?

Es erfordert mehr Material, und die In­stallation beziehungsweise Demontage dauert länger als bei anderen Sicherheitsmassnahmen.

Wie lange ungefähr?

Im Durchschnitt etwa eineinhalb Stunden.

Was hat Sie bei diesem System am meisten überrascht?

Man muss pro Bock die Ziegel entfernen, damit sie bei der Installation nicht brechen.

Welchen Zustieg bevorzugen Sie?

Das ist sehr individuell. Entweder mit einem Gerüstturm oder über ein anderes Dachfenster mit Sicherungspunkten.

Welche anderen Varianten kennen Sie, um solche Aufgaben zu lösen?

Die PSAgA. Die Wahl der Methode hängt jedoch immer von der jeweiligen Situation ab, da jedes Objekt anders ist.