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03/24 Alt und neu

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«Rendez-vous Job»: Vom Klassenzimmer zur Werkbank

Die vierten Berner Berufserlebnistage «Rendez-vous Job» boten eine willkommene Abwechslung zum schulischen Alltag und öffneten den Jugendlichen die Türen zu möglichen Zukunftswegen. Das Bildungszentrum Holz in Lyss war im März Schauplatz für einen lebendigen Austausch zwischen der Jugend und der Welt des Holzbaus. Schulklassen mit fast 70 Schülerinnen und Schülern fanden den Weg ins Bildungszentrum, ausserdem am Tag der offenen Tür nochmals rund 50 Kinder und 80 Eltern. An der Realschule Seftigen ist «Rendez-vous Job» ein fester Bestandteil im Berufswahlprogramm: «Es ist eine super Gelegenheit, um den Schülerinnen und Schülern praktische Einblicke in handwerkliche Berufe zu geben», schwärmt Klassenlehrer Urs Hofer. Im Rahmen von «Rendez-vous Job» erleben die Jugendlichen, wie vielseitig und aufstrebend handwerkliche Berufe sein können. «90 Prozent der Lehrpersonen kennen die Berufsrealität jenseits der Schule nicht», bemerkt Hofer und betont damit, wie wichtig es ist, dass Jugendliche die Welt ausserhalb des Klassenzimmers kennenlernen. «Ein Tag draussen in der Berufswelt ist für die Berufswahl der Schülerinnen und Schüler so viel nachhaltiger als ein Schultag.» Der Berufserlebnistag im Bildungszentrum Holz bietet nicht nur einen Einblick in den Alltag der Zimmerleute, sondern auch die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen. Der Stifthalter in Würfelform, den die jungen Besucher herstellten, wird zu einem Symbol für den Beginn einer möglichen Berufslaufbahn. Urs Hofer begleitete dieses Jahr elf Schülerinnen und Schüler zum Berufserlebnistag im Bildungszentrum Holz in Lyss. Vier von ihnen hatten bereits vor dem Event den Berufswunsch Zimmermann. Einer der Jugendliche hat sogar schon einen Ausbildungsplatz gefunden. Nick Aegerter (15) fasst die Faszination für seinen zukünftigen Beruf prägnant zusammen: «Es ist ein schöner Beruf. Ich schätze die frische Luft und die vielfältige Arbeit.» Der Beruf des Zimmermanns verbindet für ihn die Liebe zum natürlichen Werkstoff Holz mit dem Wunsch, Grosses zu erschaffen. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt für ihn eine entscheidende Rolle. Hofer, der selbst eine handwerkliche Laufbahn in der Landwirtschaft einschlug, bevor er Lehrer wurde, kennt den Wert einer praktischen Ausbildung: «Ich habe eine Lehre gemacht und bin mir der Wertigkeit des dualen Bildungssystems in der Schweiz sehr bewusst.» Sein eigener beruflicher Wandel zeigt seinen Schülerinnen und Schülern, dass es viele Wege gibt, im Leben voranzukommen. Hofer sieht grosses Potenzial in praktischen Berufen und deren Entwicklung: «Davon zeugen auch die vielen wunderbaren Werdegänge von ehemaligen Schülerinnen und Schülern, die sich für eine praktische Berufslehre entschieden haben.» holzbau-schweiz.ch/de/bern/